Kathedrale von Syrakus, Sizilien

Beschreibungen und Fotos zu Kathedrale von Syrakus auf Sizilien

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Kathedrale von Syrakus

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Die Kathedrale von Syrakus (ital. Santa Maria delle Colonne (Heilige Maria der Säulen)) ist die Hauptkirche der sizilianischen Stadt Siracusa und liegt an der höchsten Stelle der Insel Ortigia, die gleichzeitig der Siedlungskern und das älteste Stadtviertel der antiken Stadt Syrakus war. Der Bau inkorporiert große Teile eines antiken, der Athene geweihten Tempels. Seit dem 7. Jahrhundert wurde unter dem Bischof Zosimo der Umbau zur Kirche, zunächst im byzantinischen Stil, vorangetrieben. Nach den Umbauten und Erweiterungen der folgenden Jahrhunderte bietet die Kathedrale heute ein in dieser Form einzigartiges architektonisches Mischbild: nebem den immer noch als solche erkennbar gebliebenen Teilen des antiken Tempels sind Elemente der byzantinischen Baukunst, der normannischen Romanik und des Barock in ihr vereint.

Baugeschichte

Vorgängerbauten

Seit dem 8. Jahrhundert gab es an der Stelle einen kultischen Ort. Der Altar wurde bei Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zutage gefördert.

Der Tempel der Athene

Im 5. Jahrhundert vor Christus, wahrscheinlich zwischen 480 und 470 v. Chr nach dem Sieg bei Himera über die Karthager, ordnete der Tyrann Gelon den Bau eines dorischen Athenaions an. Dieses war als Naos hexastylos (also mit sechs Säulen auf der Stirnseite) und Peripteros (Tempel mit umlaufender Säulenreihe) angelegt. Entlang der Lateralseiten standen je 14 Säulen. Die Abmessungen des Bauwerks betrugen 22 mal 55 Meter, die Säulen waren fast neun Meter hoch. Durch Cicero ist die Dekoration in Elfenbein und Gold und eine Serie bemalter Tafeln überliefert. Diese stellten eine Kavallerieschlacht zwischen Agatocles und den Karthagern sowie die Bildnisse von 27 Tyrannen und Königen der Stadt dar. Die Hauptfassade des Tempels befand sich nach Osten hin an der Chorseite der heutigen Kathedrale.

Heutzutage sind die Säulen der linken Seite teilweise von außen sichtbar, von innen sieht man auch neun Säulen der eingemauerten Säulenreihe der rechten Seite und die Vorräume der Cella (antistanti). Einzelne Marmorziegel und Abtropfsteine in Löwenkopfform können im Archäologischen Museum besichtigt werden.

Umbau zur christlichen Basilika

Ab dem 7. Jahrhundert fand der Umbau zur christlichen Kirche statt. Dazu wurden die Zwischenräume zwischen den dorischen Säulen vermauert. Die Mauer der Cella wurde hingegen mit acht Öffnungen auf jeder Seite durchbrochen, so dass der Eindruck einer dreischiffigen Basilika entstand. Auch die Trennmauern zum vorderen (pronaos) und hinteren Vorraum (opisthodom) wurden dabei entfernt und somit der Innenraum in der Längsachse erweitert. Nach einer Zwischennutzung als Moschee während der islamischen Herrschaft wurde der Tempel 1095 erneut als Kirche geweiht. In der normannischen Zeit wurden die Bögen erhöht und Fenster in die Außenwände gebrochen. Die Apsis erhielt Mosaikschmuck. Der vielfarbige Pflasterboden entstand im 15. Jahrhundert. 1518 erhielt das Schiff sein Holzdach, das noch immer erhalten ist. Ab 1728 wurde die durch ein Erbeben 1693 beschädigte Fassade im Stil des sizilianischen Barock erneuert. Diese Arbeiten unter der Leitung von Andrea Palma dauerten bis 1753 an. Die drei großen Statuen von Ignazio Marabitti (Jungfrau, Santa Lucia, San Marziano) kamen erst vier Jahre später hinzu.

Innenraum

Kapellen

Das rechte Seitenschiff nehmen mehrere Kapellen ein. In der Reihenfolge von vorn nach hinten sind dies:

  • Taufkapelle: hier befindet sich das Taufbecken, das aus einem Marmorbecken aus hellenistischer Zeit abgewandelt wurde. Die Verzierung aus kleinen Bronzelöwen stammt aus dem 13. Jahrhundert.
  • Kapelle der heiligen Lucia: hier steht die Silberstatue der Heiligen von Pietro Rizzo aus dem Jahr 1599.
  • Kapelle des Sakraments: auf polygonalem Grundriß und mit Fresken von Agostino Scilla auf dem Gewölbe (1657).
  • Kreuzkapelle: sie wurde am Ende des 17. Jahrhunderts an Stelle der südlichen, kleineren Apsis errichtet. Die Zuweisung des Gemäldes, das den heiligen Zosimo darstellt, ist unsicher - möglicherweise stammt es von Antonello da Messina.

Kathedrale von Syrakus-Stadtplan

Kathedrale von Syrakus Stadtplan

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